Sind Mühltaler Unternehmer alle so gesund?


Sind Mühltaler Unternehmer alle so gesund?

Unternehmerstammtisch des Gewerbevereines Mühltal
am 20. April bei der Volksbank Modau

 

Eigentlich hätte das noble Foyer der Volksbank in Nieder-Ramstadt beim letzten Unternehmerstammtisch des Gewerbevereins Mühltal aus allen Nähten platzen sollen. Doch nimmt man die Anzahl der Teilnehmer als Barometer, dann ist Gesundheit am Arbeitsplatz kein Thema bei Mühltaler Firmen. Stellt sich die Frage, ob die nicht Anwesenden alles unter Kontrolle haben, regelmäßig Sport treiben oder Entspannen und den beruflichen Stress direkt in Leistung umsetzen können oder ob sich da eher schon negative Dinge festgesetzt haben und man über dieses Thema lieber nicht reden und auch nicht zuhören möchte? „Es wird schon irgendwie gut gehen!“
Wird es nicht! Physiomenthaltrainierin Alexandra Albert, die diesen besonderen und wichtigen Unternehmerstammtisch federführend organisierte, brachte es in ihrem Vortrag auf den Punkt und dies erklärt vielleicht auch das mangelnde Interesse am Thema Gesundheit: Im Gegensatz zu den Asiatischen Hochkulturen stammen wir von den Germanen ab. Raubzüge und Kampf stand hier im Vordergrund, brachiale Gewalt und nicht die Leistung aus dem gesunden Körper heraus. Oder wann haben Sie das letzte Mal nach „innen“ geschaut? Lange hat es in Deutschland gedauert, bis endlich die Vorsorgeuntersuchung, auch eine Art der Prävention, zum Thema wurde. Zumindest bei Frauen ist es das heute, bei den Männern ist die Haltung gegenüber dieser eher noch zweifelhaft. Die Symp­tome von zu viel Stress und wenig Erholung sind bekannt. Wie uns Alexandra Albert in ihrem Vortrag einleuchtend erklärt, ausgelöst von der Atemhilfsmuskulatur klagt man schnell über Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Rückenschmer­zen, Verspannungen und Müdigkeit bis hin zu Erschöpfungszuständen, die irgendwann als das sogenannte „Burnout Syndrom“ bezeichnet werden. Dabei ist es einfach der Dauerstress, der sich auf das Vegetative Nervensys­tem auswirkt und so Körper und Geist einfach nicht mehr so funktionieren lässt, wie wir es gerne hätten.
Prävention (praevenire = zuvorkommen) heißt das Zauberwort. Die drohende Gefahr muss man einfach ernst nehmen. Lösungen suchen und möglichst fremde Hilfe in Anspruch nehmen. Selbstmanagement, mentales Training, Entspannungstraining, Bewegung und Abwechslung sind die Feinde der konstanten Verschlechterung der körperlichen und geistigen Leis­tungsfähigkeit. „Kein Medikament kann das schaffen, was Bewegung schaffen kann“ hier spricht Alexandra Albert insbesondere den Kampf gegen depressive Zustände an, aber auch die Abwechslung vom Alltag ist wichtig. Dinge tun, die man sonst nicht tut oder noch nie getan hat. Ein Rad schlagen, in der Mittagszeit einfach einmal eine Stunde spazieren gehen, mit der Mannschaft in den Hochseilgarten etc. Fazit: Möchten wir leistungsfähiger werden oder zumindest so leistungsfähig bleiben, müssen wir etwas tun. Was die Krankenkassen dafür tun, erklärte Sarah Stroms von der Barmer GEK und wie die Umsetzung im Unternehmen funktioniert stellte Physiotherapeut Christoph Forchheim (Physio Team Riedel) als dritter Redner des Abends anschaulich dar. „2 1/2 Stunden Sport pro Woche empfiehlt die WHO“, sagt er und „da gehören die reine Bewegung wie Treppen laufen oder das Fahren mit dem Fahrrad zur Arbeit nicht dazu!“ 
Jörg Pauly, Geschäftsführer der REA Systeme GmbH schildert als letzter Vortragender eindrucksvoll, was im kleinen Ortsteil Waschenbach so alles an betrieblichem Gesundheitsmanagement angebo­ten wird, um ein Unternehmen erfolgreich mit motivierten und leistungsbereiten Mitarbeitern in die Zukunft zu führen. Respekt!
Mich jedenfalls hat der Abend dazu motiviert, mit meinem Team so einiges anzugehen. 
Holger Maier, GV Mühltal
 
Perfekt erklärt: Arbeitsplatzergonomie, richtiges Sitzen und Bewegung und Sport im Betrieb und das Ungleichgewicht zwischen Bewegung und Ernährung sind die Themen von Christoph Forchheim. Foto: MP
Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer
Datenschutzerklärung
OK